Rudini, der Ritter und seine Harfe

Es war einmal in einem weit entfernten Königreich, wo die Blumen blühten, die Vögel sangen und die Sonne stets freundlich lächelte. In diesem zauberhaften Land lebte ein besonderer Ritter namens Rudini. Doch Rudini war kein gewöhnlicher Ritter, der nur Schwertkampf und Heldentaten übte. Nein, Rudini liebte es, seine Harfe zu spielen. Die wunderschöne Harfe war aus glänzendem Holz und hatte klare, glitzernde Saiten, die im Sonnenlicht funkelten wie kleine Sterne.

Eines Tages, als Rudini im Schlossgarten saß und die sanften Melodien seiner Harfe spielte, kam seine beste Freundin, die Prinzessin Lila, vorbei. „Oh Rudini! Deine Musik ist so schön!“ rief sie begeistert. „Warum spielst du nicht beim großen Fest des Königreichs? Alle würden sich sehr freuen!“

Rudini kratzte sich am Kopf und seufzte. „Aber Lila, ich habe es nie vor einem Publikum gespielt! Was ist, wenn ich Fehler mache oder die Leute nicht zuhören?“

Lila lächelte und setzte sich neben ihn. „Mach dir keine Sorgen! Jeder liebt Musik, und ich bin mir sicher, dass du es großartig machen wirst!“

Ein wenig Mut gefasst, beschloss Rudini, an dem Fest teilzunehmen. Doch dann kam ihm der Gedanke, dass er die Melodie, die er spielen wollte, noch perfekter machen wollte. Er wollte, dass alle seine Musik bewunderten! Tag für Tag übte Rudini. Mal klang es fröhlich und dann wieder schief und unharmonisch. Doch Rudini gab nicht auf. Er wollte eine besonders schöne Melodie kreieren, die alle im Königreich verzaubern würde.

Die Wochen vergingen, und das Fest rückte näher. Rudini entschied sich, in den Wald zu gehen, um eine einsame, ruhige Stelle zu finden, an der er ungestört üben konnte. Er fand eine kleine Lichtung, umgeben von hohen Bäumen, wo die Vögel zwitscherten und der Wind sacht durch die Blätter wehte. Hier spielte er Tag und Nacht. Vor Freude tanzten die Schmetterlinge um ihn herum, und die Blumen schienen im Takt seiner Musik zu wiegen.

Doch eines Tages, als er gerade über die letzte Strophe nachdachte, hörte er ein rasches Rascheln hinter sich. Verwundert drehte Rudini sich um und entdeckte einen kleinen, neugierigen Eichhörnchen, das in der Nähe saß und aufmerksam lauschte. „Hallo, kleiner Freund!“, rief Rudini. „Magst du auch Musik?“

Das Eichhörnchen nickte eifrig und schien begeistert von der sanften Melodie. Rudini lächelte und begann wieder zu spielen, doch plötzlich zog sich eine Wolke über die Sonne und ein kühler Wind blies durch die Luft. Rudini fror ein wenig und sein Takt verlor sich. „Ach, wie peinlich!“, murmelte er. „Ich kann niemals für das Fest spielen, wenn ich nicht einmal bei einem kleinen Eichhörnchen richtig spiele!“ …

Neugierig auf das Ende der Geschichte?

Oder logge Dich ein mit: