Die Melodie der Freundschaft

Amelie war eine talentierte Geigenspielerin. Mit ihren 12 Jahren hatte sie bereits viele Herzen mit ihrer Musik berührt. Doch eines Morgens, als sie aufwachte und die ersten Sonnenstrahlen durch ihr Fenster schienen, geschah das Unfassbare: Sie konnte keine Musik mehr hören! Verzweifelt setzte sie sich mit ihrer Geige an das Fenster und versuchte es einmal mehr. Doch es blieb still. Kein Ton, keine Melodie – einfach nichts.

Als ihre beste Freundin Jonas, 13 Jahre alt, vorbeikam, bemerkte er sogleich, dass etwas nicht stimmte. „Amelie, warum spielst du nicht?“ fragte er und sah das traurige Gesicht seiner Freundin.

„Ich kann die Musik nicht hören, Jonas!“ sagte Amelie mit gebrochener Stimme. „Es ist als ob jemand die Klänge von der Welt genommen hat. Ich… ich kann nicht einmal die Töne meiner Geige hören!“

Jonas war sofort besorgt. Er kannte Amelie gut und wusste, wie viel ihr die Musik bedeutete. „Das klingt ernst, Amelie. Lass uns herausfinden, was passiert ist! Vielleicht gibt es eine Lösung. Es könnte mehr sein als nur ein normales Problem.“

Amelie nickte, fröhlich über die Idee, gemeinsam loszuziehen, um ein Rätsel zu lösen. Sie packte ihre Geige ein – auch wenn sie sie nicht hören konnte, fühlte sie sich seltsamerweise sicherer, sie dabei zu haben.

Die beiden Freunde machten sich auf den Weg zu einem alten Botanischen Garten, der in der Nähe lag. Der Garten war bekannt für seine verschlungenen Pfade und geheimnisvollen Ecken, in denen allerlei Magie verborgen sein sollte. Vielleicht fand sich dort die Ursache für das Rätsel.

“Ich habe gehört, dass es in diesem Garten eines ganz besonderen Baumes gibt, der Musik spielt”, sagte Jonas. “Vielleicht kann er uns helfen.”

Als sie den Garten erreichten, umhüllte sie der Duft von Blumen und das sanfte Rauschen der Blätter. Gemeinsam schlichen sie durch die Pfade, als Jonas plötzlich stehen blieb. „Schau!“, rief er und zeigte auf einen alten Baum mit tiefen Rinden- und Verästelungen.

Amelie spähte aufmerksam hin. „Es sieht aus, als würde er etwas verbergen…“ Sie näherte sich und bemerkte ein geheimnisvolles Glitzern zwischen den Ästen. Sie streckte ihre Hand aus und berührte die glitzernde Stelle, und während sie es tat, hörte sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch – eine sanfte Melodie, die im Wind tanzte. Aber als sie versuchte zuzuhören, war das Geräusch weg.

“Das muss es sein!”, sagte Jonas begeistert. “Dieser Baum hat etwas mit deiner Musik zu tun! Lass uns mehr herausfinden!”

Sie begannen, um den Baum zu kreisen und fanden schließlich eine kleine, versteckte Öffnung im Stamm. Mit vereinten Kräften schoben sie die Äste zur Seite und schlüpften hinein. Drinnen fanden sie sich in einer magischen Welt voller schimmernder Lichter und tanzender Wesen wieder. Die Luft war gefüllt mit den Klängen von Tausenden von Melodien, jede schöner als die andere.

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